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                 DRK-Ortsverein      Osterholz-Scharmbeck

Hilfsbereitschaft für Emil reißt nicht ab

DRK-Ortsverein und Deutsche Stammzellspender-Datei bieten kostenlose Typisierungsaktion an

 

VON MONIKA FRICKE

Osterholz-Scharmbeck.„Das Schicksal des kleinen Emil in Lunestedt hat uns tief berührt.“ Für Birgit und Hans-Werner Tietjen stand daher fest, dass sie dem schwerstkranken Baby helfen wollen. Seit Jahren organisieren und leiten die beiden für den Osterholz-Scharmbecker Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes die Blutspendenaktionen. Extra für Emil verband der Ortsverein nun den regulären Blutspendetermin mit einer Typisierungsaktion für die Deutsche Stammzellenspender-Datei (DSD) in der Stadthalle – in der Hoffnung, dass einer der Teilnehmer der genetische Zwilling von Emil sein und sein Leben retten könnte.

Die Eheleute Tietjen wurden vor ein paar Monaten selbst Großeltern, „das hat uns noch zusätzlich sensibilisiert, zusammen mit einer Blutspendenaktion auch die Stammzellentypisierung für das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) zu verbinden“, berichtete Hans-Werner Tietjen. Er nahm deshalb Kontakt zur Deutschen Stammzellspender Datei (DSD) auf und trug seine Idee dem Vorstand des DRK-Ortsvereins vor; der stimmte einer gemeinsamen Aktion zu. Die Kosten der Typisierung teilten sich nun der DRK-Ortsverein und die DSD.

Am Tag der Aktion waren bereits in den ersten zwei Stunden 120 Spender in die Stadthalle gekommen, um mit ihrer Blut- und Stammzellenspende zu helfen. „Wir rechnen dieses Mal mit 250 bis 270 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 70 Jahren. Unter ihnen Ingrid Meyer aus Buschhausen. Sie spendete zum 100. Male Blut und erhielt die Ehrenurkunde und einen Präsentkorn zum Dank von Hans-Werner Tietjen überreicht. Gut gelaunt und entspannt verließ ein junges Paar die Stadthalle nach ihrer Blutspende. Dennis Freye und Christine Degenhardt waren Erstspender. Beide erhielten deshalb einen Klebebutton, den sie stolz auf der Brust trugen. Vom Schicksal des kleinen Emil waren beide tief betroffen und erklärten: „An einer Stammzellentypisierungsaktion haben wir schon früher teilgenommen.“ Für Sie war es selbstverständlich, zu helfen, „so haben wir ein gutes Gewissen, wenn wir selbst mal Blutspenden brauchen“, sagte Degenhardt.

„Stammzellenspenden sind nur bis zum 55. Lebensjahr möglich“, berichtete Eva-Maria Birkhoff von der DSD. Sie empfing Spender, die nach ärztlichen Anordnungen nicht an der Blutspende teilnehmen konnten. Bei ihr erhielten sie zwei Wattestäbchen für Speichelproben. Dazu füllten sie eine Einverständniserklärung aus, in der sie sich bereit erklärten, in die Stammzellenkartei aufgenommen zu werden, um bei Bedarf für einen nicht verwandten Patienten Knochenmark zu spenden.

Corinna Brüning saß am DSD-Infotisch bei Eva-Maria Birkhoff. Weil sie kein Blut spenden konnte, entschied sie sich zur Stammzellenspende der DSD. Alle 45 Minuten würden in Deutschland Leukämiefälle diagnostiziert, berichtete die DSD-Mitarbeiterin. Dann seien die Kliniken auf Fremdspender angewiesen. Eine Typisierung der Stammzellen sei kostspielig und betrage 50 Euro. Während der Blutspendeaktion in der Stadthalle übernahm die DSD die Kosten aller Spender im Alter von 18 bis 40 Jahren und der DRK-Ortsverein trug die Typisierungskosten der 41 bis 55 Jährigen.

„Viele der Blutspender haben sich bereits vor zehn Jahren an einer Typisierungsaktion beteiligt“, berichtete Tietjen. Langjährige Blutspender seien, so seine Erfahrung, immer für Hilfsaktionen wie die für den kleinen Emil sensibilisiert, nach dem Motto „Reden ist Silber – helfen ist Gold“.

Info: www.blutspende-nstob.de