Osterholz-Scharmbeck. Die Stadthalle Osterholz-Scharmbeck war
erneut zwei Tage für eine Blutspende-Aktion des Deutschen Roten
Kreuzes (DRK) geöffnet. In diesem Jahr war es der zweite Termin.
Insgesamt 248 Spender hatten sich bereits am ersten Tag daran
beteiligt. Darunter waren 13 Erstspender, wie Hans-Werner Tietjen,
Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Osterholz-Scharmbeck, auf
Nachfrage der Redaktion erläutert. Tietjen zeigte sich auch für
den zweiten Öffnungstag optimistisch. „Wir rechnen mit genauso
vielen Menschen, plus minus 20.“
Das
durchschnittliche Alter der Spender liege laut Tietjen zwischen 35
und 50 Jahren. Doch würden auch viele jüngere Leute zunehmend ihre
Bereitschaft zur Blutspende zeigen. „Man kann nicht sagen, dass
die sich drücken“, betont er. Die Beweggründe der Spender seien
unterschiedlich. „Einige wollen einen kostenlosen
Gesundheitscheck, einige wollen helfen und Gutes tun, einige
werden von Freunden oder Bekannten überredet und einige machen
das, weil sie sich danach wohler fühlen, so seine Bilanz. „Und
wegen des netten Ambientes“, wirft seine Frau Birgit ein. Arzt
Reinhard Walder bemerkt ebenfalls häufig, dass die Spender die
Gelegenheit gerne für einen ärztlichen Rundum-Check nutzen.
„Manche fragen dann, ob ich ihren Blutzucker- oder Cholesterinwert
messe, aber das wird von der Krankenkasse nicht bezahlt, weil es
für den Empfänger nicht wichtig ist.“ Anders sieht es mit der
Blutgruppe, Blutgruppen-Antikörpern und schweren
Geschlechtskrankheiten wie Aids und Hepatitis aus. Diesen Tests
müsse sich jeder Spender vorab unterziehen.
Wohl der
Spender im Blick
Walder, der
seit 25 Jahren für den DRK tätig ist, muss etwa jeden zehnten bis
20. Spender ablehnen, weil er sich mit einer Blutspende entweder
selbst oder aber den Empfänger gefährden würde. So auch Erdmute
Markowski, für die es am Dienstag-Mittag die elfte Spende
innerhalb kurzer Zeit gewesen wäre. Sie hatte den Mindestabstand
zwischen zwei Blutspenden von 56 Tagen nicht beachtet. Um das
Risiko einer Selbstgefährdung auszuschließen, muss sie nun auf den
nächsten Termin im Mai warten. Die 66-Jährige komme regelmäßig zur
Blutspende, wie sie sagt. „Um sicher zu sein, dass das Blut in
Ordnung ist und um Gutes zu tun.“ Trotz solcher
Sicherheitsvorkehrungen würden auch bei gesunden Menschen nach
erfolgter Blutentnahme mal kleinere Nebenwirkungen auftreten.
„Gelegentlich kommt es vor, dass jemand Kreislaufprobleme bekommt,
weil der Körper sich nicht schnell genug umgestellt hat“,
berichtet der anwesende Arzt. Durch den Ausgleich des entstandenen
Flüssigkeitsverlusts mit Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr,
lasse das Gefühl von Unwohlsein aber nach wenigen Minuten wieder
nach.
Zur
Nachsorge steht für alle freiwilligen Spender ein üppiges Büfetts
bereit. Dafür sorgt das Team des DRK, bestehend aus haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeitern. Pro Tag zählt Hans-Werner Tietjen 18
ehrenamtliche Helfer. „Die kriegen da nichts für, die machen das
für einen feuchten Händedruck“, lobt er. Damit Spendern mit
Kindern außerdem ausreichend Erholung gegönnt sein kann, übernimmt
die Frau des Vorsitzenden des örtlichen DRK-Ortsvereins, Birgit
Tietjen, während der Blutentnahme die Kinderbetreuung. In einem
abgetrennten Bereich mit Spielsachen beschäftigt sie den
Nachwuchs. Sie trage damit zum, wie sie sagt, „netten Ambiente“
bei.
© Copyright Bremer
Tageszeitungen AG Ausgabe: Osterholzer Kreisblatt Seite: 2
Datum:30. März 2017 |